„Meine größte Motivation? Die unterstützende Teamarbeit auf Augenhöhe in unserem Verein!“

Ute Huhtasaari, stellvertretende Abteilungsleiterin Kraft & Ausdauer sowie Übungsleiterin für Rehasport und Fitness & Gesundheit, prägt den TV Wolbeck seit mehr als 20 Jahren. In unserem Gespräch erklärt sie, warum sie ihre Arbeit so gerne macht, was ihr dabei wichtig ist und was Vereine aus ihrer Sicht zukunftsfähig macht.
Von Milena Knoop

Ute Huhtasaari, stellvertretende Abteilungsleiterin Kraft & Ausdauer sowie Übungsleiterin für Rehasport und Fitness & Gesundheit, prägt den TV Wolbeck seit mehr als 20 Jahren. In unserem Gespräch erklärt sie, warum sie ihre Arbeit so gerne macht, was ihr dabei wichtig ist und was Vereine aus ihrer Sicht zukunftsfähig macht.
Von Milena Knoop
Liebe Ute, Sportvereine zeichnen sich nicht nur durch ihre Ausstattung oder ihr breites Angebot an Sportarten aus, sondern vor allem durch die Menschen, die für sie arbeiten. Deshalb freue ich mich ganz besonders, dass wir heute einmal über dich sprechen. Sei es als Übungsleiterin oder ehemaliges Vorstandsmitglied: Du prägst den Verein seit mehr als zwanzig Jahren in verschiedenen Funktionen. Wie bist du zum TV Wolbeck gekommen?
Ich kann mich noch gut daran erinnern: Als ich 2001 / 2002 hier angefangen habe, war der Neubau – der heutige Altbau – des „Haus des Sports“ gerade fertig geworden. Ich bin als Übungsleiterin für Wirbelsäulengymnastik mit einem Kurs gestartet – später wurden es immer mehr. Übungsleiter*innen wurden immer schon gesucht – das war damals nicht anders als heute. Außerdem mag ich das Vereinsleben und halte es für sehr sinnvoll.
Du bist gelernte Physiotherapeutin, richtig?
Ja, bis 2013 habe ich parallel in einer Praxis in Ahlen gearbeitet und war nebenberuflich beim TV Wolbeck beschäftigt. Seit knapp zehn Jahren bin ich nun hauptamtlich für den TV Wolbeck tätig und arbeite nebenbei selbstständig als Physiotherapeutin.
Du bringst ein großes Gesamtpaket an Erfahrungen und Kenntnissen mit: So warst du lange Zeit stellvertretende Vorstandsvorsitzende und bist sowohl in Fitness- und Reha-Kursen als auch auf der Trainingsfläche des vereinseigenen Fitnessstudios anzutreffen. Wo liegen deine Schwerpunkte?
Von Yoga über Rückengesundheit bis hin zu Männerfitness habe ich schon viele verschiedene Kurse angeboten. Es ist gerade die Abwechslung, die Bewegung, die ich so mag. Eintönige Arbeit wäre nichts für mich.
Bei allen Tätigkeiten blicke ich durch die Brille der Physiotherapeutin. Daher stehen bei mir immer die medizinischen Aspekte im Vordergrund. Das gilt für den Reha-Sport genauso wie für den Bereich Kraft und Ausdauer. Ich kann mich manchmal besser an die körperlichen Einschränkungen der Menschen erinnern als an ihre Namen.
Im Reha-Sport, im Umgang mit Erkrankten, ist mir das Qualitätsmanagement ein besonderes Anliegen. So habe mich für die Bereiche Orthopädie, Kardiologie und Neurologie qualifiziert und bilde mich zusätzlich im Bereich Psychologie weiter. Dass wir diese vier Bereiche des Reha-Sports abdecken, ist ein Alleinstellungsmerkmal unseres Vereins. Es ist mir wichtig, dass wir unser Qualitätsniveau halten und uns stetig weiterentwickeln.
Hält dich deine Arbeit automatisch fit und gesund?
Auch ich habe – altersentsprechend – körperliche Einschränkungen. Aber durch regelmäßiges Training kann ich diese kompensieren. Älterwerden gehört nun einmal dazu und auch Sport hält einen nicht auf ewig jung. Aber das Training kann eine Möglichkeit, ein Werkzeug sein, um sich auf einem bestimmten Level fit zu halten.
Welche Tipps hast du für die Mitglieder, um fit und gesund durch den Winter zu kommen?
Es ist eigentlich egal, ob Sommer oder Winter ist: Ich bin überzeugt, dass Regelmäßigkeit entscheidend ist. Und ich glaube, dass in einem bewegten Körper auch ein bewegter, positiver Geist steckt. Das ist meine Philosophie. Wenn wir regelmäßig Sport treiben, wirkt sich das auch positiv auf unsere mentale Gesundheit aus. Ich kann nur allen raten, unser Kursprogramm zu nutzen, da ist für alle etwas dabei.
Wie hat sich das Vereinsleben aus deiner Sicht in den letzten Jahren verändert? Was zeichnet Sportvereine heute aus und wie wichtig sind der persönliche Kontakt und Austausch?
Ich beobachte, dass sich das allgemeine Bild, das Profil von Vereinen verändert hat, weil sich die Lebensumstände und der Alltag von Familien gewandelt haben. Früher haben sich mehr Frauen längere Zeit Elternzeit genommen und uns als Übungsleiterinnen unterstützt. Das gibt es heute so nicht mehr. Heutzutage sind häufig beide Elternteile erwerbstätig. Die Frage ist: Wie gelingt es uns, trotzdem mehr Menschen für ein Ehrenamt zu gewinnen – sei es als Übungsleiter*innen oder Helfer*innen bei einer Veranstaltung?
Eine gute zwischenmenschliche Atmosphäre zu schaffen, sollte dabei im Fokus stehen. Natürlich spielen auch eine professionelle Mitgliederverwaltung sowie die Qualifizierung der Übungsleiter*innen eine wichtige Rolle. Aber anstatt uns über die veränderten Gegebenheiten zu ärgern, sollten wir den Fokus darauf legen, wie die Menschen das Vereinsleben im Rahmen ihrer Möglichkeiten mitgestalten können.
Was motiviert dich bei deiner Arbeit am meisten?
Ganz klar: die sehr gute Teamarbeit. Der zwischenmenschliche Kontakt, der auch manchmal über ein rein berufliches Verhältnis hinausgeht, und die unterstützende Zusammenarbeit auf Augenhöhe in unserem Team – das ist meine Motivation. Wenn zum Beispiel mal jemand ausfällt, ist immer gleich jemand zur Vertretung zur Stelle.
Der TV Wolbeck ist Teil des Qualitätsbündnisses gegen sexualisierte Gewalt im Sport des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen. Du fungierst hier als Ansprechperson im Verein und setzt dich als solche seit Langem ehrenamtlich für die Prävention gegen sexualisierte Gewalt ein. Was hat es mit dem Qualitätsbündnis auf sich?
Als das Thema sexualisierte Gewalt insgesamt stärker in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt ist, ist man auch an den TV Wolbeck herangetreten mit der Frage, ob wir Gründungsmitglied des Qualitätsbündnisses sein wollen. Ziel war es, Strukturen zu schaffen, in denen sexualisierter Gewalt vorgebeugt werden kann. Seitdem sind wir Teil des Bündnisses, was mit bestimmten Verpflichtungen verknüpft ist: So müssen wir zum Beispiel unsere Mitarbeitenden regelmäßig schulen und alle, die hier arbeiten, müssen ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis vorlegen und einen Ehrenkodex unterschreiben.
In den letzten zehn Jahren hat sich viel getan: Wenn heute ein Vorfall gemeldet wird, weiß man, wie man vorgehen muss und an wen man sich wenden kann. Für Sportvereine ist es unumgänglich, sich mit dem Thema zu befassen und die entsprechenden Strukturen zu schaffen. Dies ist schon jetzt und wird in Zukunft zunehmend Voraussetzung für die Bewilligung von Zuschüssen etwa durch den Landessportbund.
Und zu guter Letzt vervollständige bitte diesen Satz: Der TV Wolbeck ist mehr als nur Sport, weil …
… er generations- und stadteilübergreifend Menschen zusammenbringt, die nicht nur der Sport, sondern auch ein gemeinsames, soziales Interesse verbindet.
Vielen Dank für das Gespräch, Ute!
Liebe Ute, Sportvereine zeichnen sich nicht nur durch ihre Ausstattung oder ihr breites Angebot an Sportarten aus, sondern vor allem durch die Menschen, die für sie arbeiten. Deshalb freue ich mich ganz besonders, dass wir heute einmal über dich sprechen. Sei es als Übungsleiterin oder ehemaliges Vorstandsmitglied: Du prägst den Verein seit mehr als zwanzig Jahren in verschiedenen Funktionen. Wie bist du zum TV Wolbeck gekommen?
Ich kann mich noch gut daran erinnern: Als ich 2001 / 2002 hier angefangen habe, war der Neubau – der heutige Altbau – des „Haus des Sports“ gerade fertig geworden. Ich bin als Übungsleiterin für Wirbelsäulengymnastik mit einem Kurs gestartet – später wurden es immer mehr. Übungsleiter*innen wurden immer schon gesucht – das war damals nicht anders als heute. Außerdem mag ich das Vereinsleben und halte es für sehr sinnvoll.
Du bist gelernte Physiotherapeutin, richtig?
Ja, bis 2013 habe ich parallel in einer Praxis in Ahlen gearbeitet und war nebenberuflich beim TV Wolbeck beschäftigt. Seit knapp zehn Jahren bin ich nun hauptamtlich für den TV Wolbeck tätig und arbeite nebenbei selbstständig als Physiotherapeutin.
Du bringst ein großes Gesamtpaket an Erfahrungen und Kenntnissen mit: So warst du lange Zeit stellvertretende Vorstandsvorsitzende und bist sowohl in Fitness- und Reha-Kursen als auch auf der Trainingsfläche des vereinseigenen Fitnessstudios anzutreffen. Wo liegen deine Schwerpunkte?
Von Yoga über Rückengesundheit bis hin zu Männerfitness habe ich schon viele verschiedene Kurse angeboten. Es ist gerade die Abwechslung, die Bewegung, die ich so mag. Eintönige Arbeit wäre nichts für mich.
Bei allen Tätigkeiten blicke ich durch die Brille der Physiotherapeutin. Daher stehen bei mir immer die medizinischen Aspekte im Vordergrund. Das gilt für den Reha-Sport genauso wie für den Bereich Kraft und Ausdauer. Ich kann mich manchmal besser an die körperlichen Einschränkungen der Menschen erinnern als an ihre Namen.
Im Reha-Sport, im Umgang mit Erkrankten, ist mir das Qualitätsmanagement ein besonderes Anliegen. So habe mich für die Bereiche Orthopädie, Kardiologie und Neurologie qualifiziert und bilde mich zusätzlich im Bereich Psychologie weiter. Dass wir diese vier Bereiche des Reha-Sports abdecken, ist ein Alleinstellungsmerkmal unseres Vereins. Es ist mir wichtig, dass wir unser Qualitätsniveau halten und uns stetig weiterentwickeln.
Hält dich deine Arbeit automatisch fit und gesund?
Auch ich habe – altersentsprechend – körperliche Einschränkungen. Aber durch regelmäßiges Training kann ich diese kompensieren. Älterwerden gehört nun einmal dazu und auch Sport hält einen nicht auf ewig jung. Aber das Training kann eine Möglichkeit, ein Werkzeug sein, um sich auf einem bestimmten Level fit zu halten.
Welche Tipps hast du für die Mitglieder, um fit und gesund durch den Winter zu kommen?
Es ist eigentlich egal, ob Sommer oder Winter ist: Ich bin überzeugt, dass Regelmäßigkeit entscheidend ist. Und ich glaube, dass in einem bewegten Körper auch ein bewegter, positiver Geist steckt. Das ist meine Philosophie. Wenn wir regelmäßig Sport treiben, wirkt sich das auch positiv auf unsere mentale Gesundheit aus. Ich kann nur allen raten, unser Kursprogramm zu nutzen, da ist für alle etwas dabei.
Wie hat sich das Vereinsleben aus deiner Sicht in den letzten Jahren verändert? Was zeichnet Sportvereine heute aus und wie wichtig sind der persönliche Kontakt und Austausch?
Ich beobachte, dass sich das allgemeine Bild, das Profil von Vereinen verändert hat, weil sich die Lebensumstände und der Alltag von Familien gewandelt haben. Früher haben sich mehr Frauen längere Zeit Elternzeit genommen und uns als Übungsleiterinnen unterstützt. Das gibt es heute so nicht mehr. Heutzutage sind häufig beide Elternteile erwerbstätig. Die Frage ist: Wie gelingt es uns, trotzdem mehr Menschen für ein Ehrenamt zu gewinnen – sei es als Übungsleiter*innen oder Helfer*innen bei einer Veranstaltung?
Eine gute zwischenmenschliche Atmosphäre zu schaffen, sollte dabei im Fokus stehen. Natürlich spielen auch eine professionelle Mitgliederverwaltung sowie die Qualifizierung der Übungsleiter*innen eine wichtige Rolle. Aber anstatt uns über die veränderten Gegebenheiten zu ärgern, sollten wir den Fokus darauf legen, wie die Menschen das Vereinsleben im Rahmen ihrer Möglichkeiten mitgestalten können.
Was motiviert dich bei deiner Arbeit am meisten?
Ganz klar: die sehr gute Teamarbeit. Der zwischenmenschliche Kontakt, der auch manchmal über ein rein berufliches Verhältnis hinausgeht, und die unterstützende Zusammenarbeit auf Augenhöhe in unserem Team – das ist meine Motivation. Wenn zum Beispiel mal jemand ausfällt, ist immer gleich jemand zur Vertretung zur Stelle.
Der TV Wolbeck ist Teil des Qualitätsbündnisses gegen sexualisierte Gewalt im Sport des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen. Du fungierst hier als Ansprechperson im Verein und setzt dich als solche seit Langem ehrenamtlich für die Prävention gegen sexualisierte Gewalt ein. Was hat es mit dem Qualitätsbündnis auf sich?
Als das Thema sexualisierte Gewalt insgesamt stärker in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt ist, ist man auch an den TV Wolbeck herangetreten mit der Frage, ob wir Gründungsmitglied des Qualitätsbündnisses sein wollen. Ziel war es, Strukturen zu schaffen, in denen sexualisierter Gewalt vorgebeugt werden kann. Seitdem sind wir Teil des Bündnisses, was mit bestimmten Verpflichtungen verknüpft ist: So müssen wir zum Beispiel unsere Mitarbeitenden regelmäßig schulen und alle, die hier arbeiten, müssen ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis vorlegen und einen Ehrenkodex unterschreiben.
In den letzten zehn Jahren hat sich viel getan: Wenn heute ein Vorfall gemeldet wird, weiß man, wie man vorgehen muss und an wen man sich wenden kann. Für Sportvereine ist es unumgänglich, sich mit dem Thema zu befassen und die entsprechenden Strukturen zu schaffen. Dies ist schon jetzt und wird in Zukunft zunehmend Voraussetzung für die Bewilligung von Zuschüssen etwa durch den Landessportbund.
Und zu guter Letzt vervollständige bitte diesen Satz: Der TV Wolbeck ist mehr als nur Sport, weil …
… er generations- und stadteilübergreifend Menschen zusammenbringt, die nicht nur der Sport, sondern auch ein gemeinsames, soziales Interesse verbindet.
Vielen Dank für das Gespräch, Ute!